Thorsten Ulrich Hülsberg wurde 1971 in Leverkusen geboren. Nach dem Fachabitur absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und eine weitere zum Versicherungsfachmann. Bis zur Jahrtausendwende war er für verschiedene nationale und internationale Unternehmen im Bereich der Finanzdienstleistungen tätig. Danach wechselte er in den Bereich Kunst und Kultur und baute in dieser Zeit ein Internetportal für Kunst und Kreativität gekoppelt mit einer Galerie auf. Seit über einem Jahrzehnt tritt Thorsten Hülsberg nun auch schon selber als freischaffender Künstler im Bereich abstrakte Malerei, Digitales und Photographie in Erscheinung und bereiste im Rahmen einer Dokumentation über Kunst und Kultur in Europa diesen Kontinent. Außerdem baute er journalistische Internetplattformen, wie zum Beispiel fairschreiben.de oder auch den BALLacker auf. Alle diese Fähigkeiten bündelt er seit 2010 in seiner Agentur hÜlsberg – Die Sache mit dem Ü! – Die Agentur für Kunst, Kultur, Journalismus, Text, Fotografie, PR & SocialMedia in seiner Heimatstadt Leverkusen.
01) Thorsten, gleich zu Beginn unseres Email-Interviews stelle ich Dir die Frage alle Fragen: wie kamen Sie zur Kunst?
Mich hat sprichwörtlich die Muse geküsst und dies führte Ende des letzten Jahrtausends dazu, dass eine lange schlummernde Berufung, der ich bis dahin nur als Hobby gefolgt war, auch zu meinem beruflichen Lebensmittelpunkt wurde.
Titel: „Christ“. Quelle Thorsten Hülsberg.
02) Viel Dir die Entscheidung Künstler zu werden leicht?
Absolut!
03) Was hat Dich in Deinem beruflichen Leben entscheidend geprägt?
Meine Eltern. Meine kaufmännischen Ausbildungen. Meine Reise durch Europa. Der Drang immer wieder Neues zu entdecken und zu schaffen.
04) Viele Menschen glauben immer noch, das Künstler das Leben eines Bohémiens führen. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Künstlers wirklich aus?
Zwischen 6.00 Uhr und 7.00 Uhr aufstehen. News schauen und frühstücken. Texten, Netzwerk pflegen und Kunst schaffen bis ca. 19.00 Uhr. Ein wenig Sport, Abendbrot und bis in den Abend / die Nacht weiter Texten und an Werken arbeiten. Dies in der Regel sieben Tage in der Woche, wobei natürlich auch noch der Haushalt, Einkäufe und ähnliches geschmissen werden will.
05) Was ist die treibende Kraft für Deine Kunstwerke? Der schöpferische Drang? Die Inspiration?
Meine Inspiration ist das Leben da draußen und der Drang besteht darin mit Menschen zu kommunizieren, was in künstlerischer Form, wie auch in journalistischer Form geschieht. Es geht darum Hinweise ohne erhobenen Zeigefinger zu geben.
06) An welchem Projekt arbeitest Du gerade?
Ein weiterer Teil meiner GRAUZONE. Aktueller Teil ist eine 40 qm Raumcollage an der sich gut 130 internationale Kreative mit DIN A 4 Beiträgen beteiligen, die auf eine erste von mir gestaltete Schicht aufgetragen werden. Außerdem werde ich bald schon mit 15>X<15 anfangen aber die Informationen hierzu bleiben vorerst noch mein Geheimnis.
Titel: „Thorsten U Huelsberg“. Quelle: Thorsten Huelsberg.
07) Der PC ist ein wichtiges Werkzeug für Künstler. Dazu kommt noch das Internet. Diskussionsforen, Webseiten, Blogs und Datenbanken wie etwa artmight.com sind für viele unentbehrlich geworden. Wie stark nutzt Du für Deine Arbeit das Internet?
100 Prozent, mein Schaffen wäre ohne dieses Medium kaum denkbar, wobei es dann wahrscheinlich andere Wege geben würde, denn Wege findet man immer.
08) Du betreibst einen eigenen Blog. Wie nutzt Du dieses Medium?
Ich betreibe gleich mehrere Blogs und dies zu Informationszwecken und um Menschen zum Denken anzuregen aber natürlich auch um meine Kunst zu präsentieren.
09) Wie ist Deine Meinung zu den „neuen Medien“, wie Facebook, Twitter, StudiVZ, Xing, und dergleichen?
Richtig eingesetzt ist es genial, erfordert aber ein hohes Maß an Selbstdisziplin und hier zweifel ich doch sehr daran, dass diese viele Leute mit sich bringen und dann kann es auf den verschiedensten Ebenen auch schnell zur Falle bzw. zum Fluch werden.
10) Wir leben in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wie gehst Du mit diesen Veränderungen um?
Ich versuche mir ganz radikal das aus meiner Sicht der Dinge wirklich Wichtige herauszupicken und es für meine Ziele einzusetzen und auf das Negative hinzuweisen und dagegen zu arbeiten.
Titel: „For the sun“. Quelle: Thorsten Huelsberg.
11) Wenn Du einen Plan für die nächsten, sagen wir vier Jahre hättest, wie würde der in etwa aussehen?
Aufbau eines Medienhauses, um im Bereich Journalismus noch mehr zu schaffen und besser aufgestellt zu sein. Aufbau einer internationalen Kunstsammlung im Rahmen eines Kunstclubs, um Gelder für Kunst und Kultur zu akquirieren. Weitere offene Kunstprojekte von mir abzuschließen.
12) Was würden Du den jungen Menschen raten, die gerade ihr Abitur / Hochschulreife erlangt haben und die vor der Entscheidung stehen ob Sie ein Studium beginnen oder in das Berufsleben einsteigen sollen?
In jedem Fall ins Berufsleben einsteigen und kreativ und flexibel sein, denn vom aktuellen Arbeitsmarkt und den heutigen Anforderung wird am Ende des Prozesse, der gerade durchlaufen wird, so oder so, nichts übrig bleiben und dies wird auch die Anforderungsprofile völlig verändern.
13) Wenn Du auf Deine bisherige Karriere zurückblickst, worauf bist Du besonders stolz?
Meine journalistische Arbeit, meine Ausstellungen und künstlerischen Arbeiten und auf meine Eltern, die all dies bis heute mit Herzblut unterstützen.
14) Gibt es einen Traum, den Du Dir erfüllen möchtest?
Meine Reise durch Europa in dieser Form zu weiderholen, aber dann mit einem weltweiten Fokus. Vorher muss aber noch ein Großteil der über 100.000 Photographien bearbeitet werden, die während der Europatour entstanden.
15) Zum Abschluss möchte ich Dir eine ganz persönliche Frage stellen: was habst vom Leben gelernt?
Das alles geht, wenn man nur an seine Ziele glaubt und diese kompromisslos verfolgt!
Titel: „bUdapest“. Quelle: Thorsten Huelsberg.